Vom „Waschbecken im Auto“ hin zur mobilen Hygienestation

Katja Leikert besucht die aquanesa solution GmbH in Bruchköbel und informiert sich über „Lavese“

„Bau‘ mir doch mal ein Waschbecken in den Kofferraum ein“ – diese Bitte seiner Ehefrau bereitete Patrick Huth zunächst etwas Kopfzerbrechen. Ein Waschbecken für das Auto? Doch dann kam dem Meister im Sanitär- und Heizungsbau die Idee zu einer Kanister-Lösung. Gemeinsam mit seinem guten Freund Marc Schneeweis, beruflich eigentlich als Land- und Gartenbauer unterwegs, sowie Grafik-Designer Jens Zaremba und Maschinenbauingenieur Bernd Hess gründete er vor rund zwei Jahren die aquanesa solution GmbH. Und aus einer vagen Vorstellung wurde nach einigen Wochen Tüftelei ein fertiges Produkt: Die mobile Hygienestation „Lavese“, die mit einem einfachen Kanister nur die äußere Hülle gemeinsam hat. Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert das Start-Up-Unternehmen, das seinen Firmensitz in Bruchköbel hat.

Marc Schneeweis, Jens Zaremba und Bernd Hess stellten Leikert die „Lavese“-Station vor, die voll befüllt ca. 13 Kilogramm wiegt. Eine Tankfüllung (8,5 Liter) reicht für ca. 25 Handwäschen. Mit wenigen Pumphüben wird im Wassertank Druck aufgebaut, beim Öffnen des Wasserhahnes fließt das Wasser. Das so genannte „Grauwasser“ landet danach in einem Schmutzwasserbehälter, der nach Gebrauch auslaufsicher verschlossen werden kann. Das Gerät benötigt weder einen Wasseranschluss noch Strom oder einen Akku. Ausgestattet ist die Hygienestation mit Desinfektionsmittel und einer hochwertigen Handwaschseife. Letztere stammt aus regionaler Produktion und wird von der Firma Chemotec aus Rossdorf hergestellt. Auch die Endfertigung von „Lavese“ erfolgt in der heimischen Region; diese Aufgabe hat ein Team des Behinderten-Werk Main-Kinzig übernommen. „Zu 80 Prozent ist unser Produkt ‚Made in Main-Kinzig‘“, betont Marc Schneeweis.

Zum Einsatz kommt das „Lavese“-Becken überall da, wo unterwegs Wert auf Hygiene gelegt wird: Ob beim Campen, im Veterinäramt, auf Messen, Events und Wochenmärkten, in der Landwirtschaft oder in Foodtrucks – die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Wie Schneeweis, Zaremba und Hess berichteten, bilden Feuerwehren und der Bereich Katastrophenschutz mittlerweile eine der wichtigsten Zielgruppen. Denn gerade bei Einsätzen, in denen Chemikalien verwendet werden, oder bei Brandeinsätzen, kommt dem Thema Hygiene eine große Bedeutung zu. Davon haben im vergangenen Jahr auch die Helfer im Ahrtal profitiert: Nach der Hochwasserkatastrophe hatte das aquanesa-Team 25 „Lavese“-Stationen nach Rheinland-Pfalz ins Hochwassergebiet gespendet. Im Rahmen der Aktion „Deutschland hilft“ rollte vor wenigen Wochen im Auftrag des „Bundesverbandes Rettungshunde“ ein Transporter voll mit Hygienestationen in die Ukraine.

Neben dem „Headquarter“ in Bruchköbel ist das Geschäftsführer-Quartett auch weiterhin im Kinzig Valley in Gelnhausen anzutreffen. Das Kinzig Valley 2 in Wächtersbach stellt Lagerflächen zur Verfügung. Von der kreativen Atmosphäre und dem Austausch mit anderen Gründern profitiere man enorm, sagt Bernd Hess. Aktuell arbeiten er und seine Kollegen an einer Weiterentwicklung der Anlage. Der Vertrieb erfolgt über den eigenen Online-Shop und Händler; die Werbung über die unternehmenseigenen Social Media-Kanäle. Zudem ist das Team regelmäßig auf Messen, wie der „Interschutz“ oder der Wächtersbacher Messe vor Ort. 

Katja Leikert bedankte sich für die Einblicke. „Nicht nur Corona hat uns eindringlich vor Augen geführt, wie wichtig das Thema Hygiene ist.“ Marc Schneeweis, Patrick Huth, Jens Zaremba und Bernd Hess wünschte sie weiterhin viel Erfolg und kreativen Unternehmergeist.

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