Gastkolumne Heiko Kasseckert

Preissteigerung ist nur der Anfang

Gastkolumne Hanauer Anzeiger

Der Blick auf die leuchtenden Preistafeln der Tankstellen, die Mitteilung des Gas- oder
Stromversorgers – alle haben sie eines gemeinsam: Die erschreckende Erkenntnis, dass
sich unser tägliches Leben von nun an massiv verteuern wird. Grund dafür sind neben der
Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten im Wesentlichen staatliche Eingriffe vor dem
Hintergrund einer ambitionierten deutschen Klima- und Energiepolitik. Mit der Verteuerung
der Energiepreise durch die Einführung einer CO2-Abgabe sollen Innovationen erreicht, aber
auch das Verhalten der Verbraucher verändert werden. Dumm nur, dass viele Verbraucher
oft nur wenig Alternativen für den Weg mit dem Auto zur Arbeitsstätte oder der Beheizung
ihres Eigenheims bzw. der Mietwohnung haben. Sie treffen die Folgen der staatlich
verordneten Preistreiberei am härtesten.

Das Ziel einer klimaschonenden Welt und einer massiven, globalen CO2-Reduzierung ist
richtig. Der in Deutschland gewählte nationale Alleingang ist hingegen der falsche Weg.
Deutschland ist das einzige Land, das den Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohlekraft
beschlossen hat. Im nächsten Jahr gehen die letzten sechs deutschen Kernkraftwerke vom
Netz. Damit wird sich nicht nur unser CO2-Ausstoß durch Kohlekraft erhöhen, sondern auch
unsere Abhängigkeit von den Stromimporten anderer Länder. Der Anteil Erneuerbarer
Energien ist nicht nur zu gering, er ist zudem auch noch volatil, also nicht planbar, und bisher
auch nicht ausreichend speicherbar. Es ist daher naiv zu glauben, wir könnten 2/3 unserer
Energieversorgung abschalten, uns damit ein reines Gewissen verschaffen und alles bleibt,
wie es ist. Der eingeschlagene Weg betrifft nicht nur die Energiepreise, bei allen
Warengruppen spüren wir den Preisanstieg. Das Leben wird teurer. Dieser radikale Weg im
Klimaschutz wird die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnen. Am Ende aber
Wohlstand und Stabilität gefährden. Dieses Beispiel der Klimapolitik wird sich kein anderes
Land zum Vorbild nehmen, aber den Standort Deutschland ins Abseits führen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen